GVZ Nürnberg
ALLGEMEIN
Das Güterverkehrszentrum Hafen Nürnberg gehört mit einem jährlichen Güterumschlag von mehr als 16 Millionen Tonnen zu den bedeutendsten im gesamten süddeutschen Raum.
Der Standort vereint Schienen-, Verkehrs- und Wasserwege und verbindet somit multimodale Transportketten miteinander. Und auch der Flughafen Nürnberg ist in rund zwölf Kilometern zu erreichen. Damit ist das GVZ Nürnberg das Herzstück einer wichtigen deutschen Top-Logistikregion.
ZUGANG ZUM VOLLSTÄNDIGEN RHEIN- UND DONAUGEBIET
Die zentrale europäische Lage zeichnet sich durch gute Anbindungen an die Nordsee und die Mittelmeerhäfen aus. Über den Hafen am Main-Donau-Kanal kann das gesamte Rhein- und Donaugebiet erreicht werden. Die Nähe zur tschechischen Grenze ist ein weiteres wichtiges Merkmal und bietet durch den ausgeprägten Güterverkehr zwischen Deutschland und Tschechien viele Vorteile. Für den Güterumschlag sind spezielle Einrichtungen vor Ort, beispielsweise eine Umschlaganlage für multimodale Verkehrswege und ein Schwergutumschlagplatz für Schwer- und Sperrgüter.
Das Güterverkehrs- und Logistikzentrum Nürnberg erstreckt sich nach Angaben der Stadt Nürnberg auf einer Gesamtfläche von 337 Hektar, die sich in 220 Hektar vergebene und vier Hektar freie Ansiedlungsfläche sowie 90 Hektar Infrastruktureinrichtungen unterteilt. Insgesamt haben sich mehr als 200 Betriebe mit knapp 7.000 Beschäftigten in den Bereichen Logistik, Produktion, Recycling und Handel angesiedelt. Das Besondere: 65 Prozent der Objekte sind Bestandsimmobilien, welche von Unternehmen kostengünstig erworben und saniert werden können.
Entwicklung
Erste Pläne für den Bau eines Hafens in Nürnberg gab es schon im Jahr 1926. Erste Realisierungsversuche dieses Generalbebauungsplans scheiterten jedoch infolge des Zweiten Weltkriegs. Mit dem Baubeginn des Main-Donau-Kanals 1960 rückten die Hafenbaupläne wieder in den Fokus. Am 6. Juli 1968 erfolgte schließlich der Startschuss für den Bau, vier Jahre später wurde der Nürnberger Hafen in Betrieb genommen. Die heutige Anbindung an das gesamte Rhein-Donau-Gebiet erfolgte mit der endgültigen Fertigstellung des Main-Donau-Kanals im Jahr 1992.
Seitdem hat sich das GVZ Hafen Nürnberg zu einem der bedeutendsten Güter- und Logistikstandorte Süddeutschlands entwickelt. Der gesamte Güterumschlag hat sich von 9,2 Millionen Tonnen im Jahr 2000 auf 16 Millionen Tonnen im Jahr 2017 gesteigert. Der Bau einer trimodalen Anlage im Jahr 2004 ermöglicht den großen Umschlag auf Schiene, Straße und Wasser. Die Anlage verfügt über vier Ladegleise, zwei Portalkräne und Lkw-Aufbauten. Ergänzt wird die Anlage zudem seit 2009 durch ein bimodales Containerterminal, welches eine der größten Umschlagkapazitäten im europäischen Binnenland hat (außerhalb der Seehäfen).
Anbindung
Das Güterverkehrszentrum Nürnberg hat einen direkten Anschluss an die Bundesautobahn A 73, die zur thüringischen Stadt Suhl führt. Außerdem in der Nähe:
- A 3 Regensburg – Frankfurt
- A 6 Prag – Stuttgart
- A 9 München – Berlin
Durch die gute Lage Nürnbergs können viele Großstädte in kurzer Zeit erreicht werden. Dazu zählt auch die tschechische Hauptstadt Prag; die Nähe zur tschechischen Grenze ist insbesondere für den Lkw-Güterverkehr von großer Bedeutung.
Die Deutsche Bahn Netz AG hat einen Containerbahnhof im GVZ gebaut. Die Anlage für den Umschlag von Gütern für die Schiene und Straße ergänzt die bereits bestehende trimodale Anlage. Das Güterverkehrszentrum verfügt über einen unmittelbaren Anschluss an das Schienennetz von mehr als 51 Kilometer langen Gleisen der Deutschen Bahn.
Das Güterverkehrszentrum ist mit der direkten Lage am Main-Donau-Kanal sehr gut angebunden. Von dort aus sind das gesamte Rhein-Donau-Gebiet sowie die Nordsee- und Mittelmeerhäfen zu erreichen. Durch die großen multimodalen Umschlaganlagen mit Containerterminal können Güter in großer Menge über die Wasserwege exportiert werden.
Angesiedelte Unternehmen
Auf dem Gelände des GVZ Nürnberg hat sich eine große Bandbreite an Wirtschaftszweigen angesiedelt. Etwa 200 Betriebe aus den Bereichen Logistik, Recycling, Produktion und Handel mit rund 6.700 Beschäftigten sind dort vertreten. Der regionale Beschäftigungseffekt beläuft sich auf mehr als 20.000 Arbeitsplätze. Für Neuansiedlungen verfügt das GVZ Nürnberg über vier Hektar freie Fläche.
Im Juli 2020 hat im Hafen Nürnberg zudem die erste LNG-Tankstelle eröffnet. Diese ermöglicht, dass Lkw mit Flüssigerdgas fahren können, wodurch ein umweltfreundlicherer Verkehr mit reduziertem CO2-Verbauch gefördert wird.
Das GVZ Nürnberg ist Mitglied der Deutschen GVZ-Gesellschaft mbH (DGG), die sich für eine verstärkte Kooperation der Güterverkehrszentren untereinander einsetzt – sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.
Lage des GVZ Nürnberg
Das GVZ Nürnberg ist Teil des „Bayernhafens“, bestehend aus den Hafenstandorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau. Durch die direkte Lage Nürnbergs am Main-Donau-Kanal können sowohl das gesamte Rhein-Donau-Gebiet als auch die Nordseehäfen erreicht werden. Unter anderem werden täglich Hamburg, Bremen, Bremerhaven, das Ruhrgebiet und Rotterdam angefahren. Über die A 6 kann außerdem die tschechische Hauptstadt Prag schnell erreicht werden.
IDEALER ZUGANG ZU WEITLÄUFIGEN VERBINDUNGEN
Das ansässige Tricon-Terminal verbindet zudem den Nürnberger Raum mit dem norditalienischen Hafen Triest und darüber hinaus mit der Türkei und Griechenland. Der Intermodalzug verkehrt einmal wöchentlich, in Zukunft soll er noch frequentierter fahren. Betreiber ist die DFDS Mediterranean Business Unit.
Auch der Containerbahnhof der Deutschen Bahn AG ermöglicht einen schnellen und effizienten Warenumschlag sowie den Transport von Gütern auf Schienen.
Top-Logistikregion Nürnberg
Nürnberg ist nicht umsonst einer der bedeutendsten Güterverkehrsstandorte Süddeutschlands. Durch seine günstige Lage und der guten Infrastruktur zählt das GVZ zu den Top-Logistikstandorten. Im europäischen GVZ-Ranking 2020 belegt Nürnberg den dritten Platz – hinter Bremen und dem Interporto Quadrante Verona. Durch die leistungsstarken multimodalen Umschlagsanlagen können Güter aller Art in Massen umgeleitet werden: 2019 wurden per Schiff und Bahn rund 4,31 Millionen Tonnen Güter im GVZ Nürnberg umgeschlagen. Durch den Ausbau der Schienen- und Wasserwege können pro Jahr rund 180.000 Lkw-Fahrten eingespart werden.
Auch die Neubauentwicklung hat sich entwickelt: Die Region ist im Ranking des Neubauvolumens von Platz 21 im Jahr 2019 auf dem 17. Platz im Jahr 2024 gerückt. Das Volumen betrug 2023 etwa 50.000 Quadratmeter.
Die Nachfrage nach Logistikimmobilien im Nürnberger Raum steigt stetig, denn die Kaufkraft in der Metropolregion ist hoch: Nürnberg ist mit einem Bruttoinlandsprodukt von 32 Milliarden deutschlandweit auf Platz neun. Das macht den Standort für Investoren besonders attraktiv. Unternehmen werden von der Funktion und Größe des GVZ angezogen, die wichtigsten Akteure sind Logistikdienstleister und Unternehmen aus der Elektronikbranche.
Key Facts zu Nürnberg
- Gesamtgröße der Flächen: rund 337 Hektar
- Davon: 220 Hektar vergebene Ansiedlungsflächen, 90 Hektar Infrastruktureinrichtungen, 4 Hektar freie Ansiedlungsflächen
- Nürnberg im Norden Bayerns
- Südwestlich des historischen Stadtkerns von Nürnberg am Main-Donau-Kanal
- Nahe der tschechischen Grenze
- Unmittelbarer Anschluss an die A 73, nächste Nähe zu vier weiteren Autobahnen
- KV-Terminal
- Direkter Anschluss an den Rangierbahnhof
- Anschluss ans Schienennetz der Hafenbahn ans Netz der Deutschen Bahn AG: Über 51 Kilometer Gleislänge, 10,7 Kilometer davon elektrifiziert
- Hafen am Main-Donau-Kanal
- Flughafen in der Nähe (12 km)
- 7,50 – 8,50 EUR / m² (Neubau)
- Gewerbesteuerhebesatz: 447 v. H.
- Grundsteuer A: 332 v. H.
- Grundsteuer B: 535 v. H.