DIGITALISIERUNG IN DER LOGISTIKIMMOBILIENBRANCHE
Interview mit Chief Operating Officer Marco Mendes
Digitalisierung ist ein Thema, das auch in der Logistikimmobilienwelt immer mehr an Relevanz gewinnt. Wir haben unseren Chief Operating Officer Marco Mendes gefragt, wie die Logivest diese Herausforderung meistert, wo er noch Optimierungsbedarf sieht und ob er sich auch in seiner Freizeit mit diesen Themen beschäftigt.
Herr Mendes, als COO der Logivest sind Sie unter anderem auch für die Digitalisierung innerhalb des Unternehmens verantwortlich. Was sind hier die wichtigsten Stellschrauben?
Unser Ziel ist es, den deutschen Logistikimmobilienmarkt komplett zu überblicken und sämtliche Objekte auf dem Radar zu haben. Deshalb widmen wir uns bereits seit Jahren dem Thema Digitalisierung. Mit dem Standortinformationssystem haben wir eine interne Informationsplattform entwickelt, die alle Daten unseres Research-Teams und von öffentlichen Plattformen mit unserem CRM-System vereint und abgleicht. Damit haben wir eine, in Deutschland wohl einzigartige, Datenbasis, auf die alle unsere Makler zugreifen können. Mit diesem Background lassen sich natürlich viel umfangreicher Objekte suchen, selektieren und dem Kunden können innerhalb kürzester Zeit verifizierte Angebote unterbreitet werden.
Darüberhinaus bieten wir auch direkte digitale Services an. Über mygeolog.de kann beispielsweise anhand von Schlüsselfaktoren eigenständig eine erste Standortanalyse durchgeführt werden. Im April diesen Jahres ist mit Logivisor.com unsere neue Logistikdienstleiterbörse an den Start gegangen. Hier können bewirtschaftete Lagerflächen individuell gesucht bzw. angeboten werden – bei Bedarf natürlich auch mit Unterstützung unserer Experten. Zusätzlich haben wir über die Ansiedlungsplattform Gewerbegebiete.de noch ein Tool, das sich gezielt an Kommunen, Gemeinden und Grundstücksbesitzer richtet.Digitalisierung ist ein Prozess, in dem wir uns kontinuierlich weiterentwickeln.
Logistikimmobilienmarkt Deutschland und das Thema Digitalisierung – wo gibt es aus Ihrer Sicht den größten Optimierungsbedarf?
Aus meiner Sicht gibt es zwei wichtige Aspekte. Zum einen die fehlende Transparenz, zum anderen die mangelnde Investitionsbereitschaft.
Mit unserem Standortinformationssystem versuchen wir Transparenz auf dem deutschen Logistikimmobilienmarkt zu schaffen. Denn erstmal muss die Datenbasis stimmen. Erst dann kann man beispielsweise mit Hilfe von Machine Learning diese Daten auch gezielt und automatisiert einsetzen.
Digitalisierung ist eine Investition in die Zukunft und das ist leider oft das Problem. IoT benötigt nachhaltiges Wirtschaften und langfristige Planungen. Die Immobilienwirtschaft ist aberteilweise stark renditegetrieben und auf einen schnellen Return on Investment ausgelegt. Hier muss ein Umdenken stattfinden.
Beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit auch mit diesen Themen oder wie grenzen Sie sich da ab?
Digitalisierung ist ein spannendes Thema, das mich natürlich auch in meiner Freizeit beschäftigt. Ich kann aber auch ganz gut abschalten und bin dann auf dem Golf- oder Fußballplatz anzutreffen. Nicht nur als Spieler, sondern auch als Trainer einer Jugendmannschaft. Hierin steckt eine weitere Leidenschaft von mir. Das ist für mich der ideale Ausgleich zum Büro. Nicht nur in sportlicher Hinsicht. Auch privat ist es mir wichtig Teamgeist zu vermitteln und zu zeigen, dass ein Tor auch immer eine Gemeinschaftsleistung ist.