Der Jahreswechsel 2022/2023 war für das Automotive-Segment eine wichtige Belastungsprobe: Die Förderung für neu zugelassene Elektroautos wurde deutlich gekürzt. Nach einem anfänglichen Schock bei den Neuzulassungen geht es nun aber wieder aufwärts. Laut der Zeitschrift Auto, Motor, Sport wurden in Deutschland im März 2023 rund 44.125 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Dieser Zuwachs von gut 28 Prozent im Vergleich zum März 2022 unterstreicht, dass die Mobilitätswende auch ohne staatliche Förderung unumkehrbar ist.
Dass der Wirtschaftsstandort Deutschland aufgrund der guten Infrastruktur und der hervorragend ausgebildeten Fachkräfte für die Batterieproduktion geeignet ist, haben inzwischen auch die meisten Automobilhersteller erkannt. So wurde im Februar bekannt, dass BMW eine Batteriefabrik in Niederbayern plant. Gleichzeitig wächst aber auch die Automotive-Konkurrenz aus Fernost: Im April ging ein Ruck durch die Automobilwelt, als Volkswagen die Marktführerschaft in China an den chinesischen Hersteller BYD verlor.
Langfristiger Vorsprung scheint sich in diesem stark umkämpften Segment vor allem durch Innovation erreichen zu lassen. Dementsprechend wird der Wirtschafts- und Produktionsstandort Deutschland zum „Think Tank“ für die Automotive-Welt – allerdings nicht nur für die hiesigen Autobauer und Batteriehersteller, wie der nun schon etwas zurückliegende Markteintritt des chinesischen Marktakteurs CATL zeigt. Auch der kanadische Batterie-Recycler Li-Cycle hat für den europäischen Markteintritt Deutschland gewählt. Voraussichtlich Mitte 2023 startet er in Sülzetal bei Magdeburg mit dem Recycling von Lithium-Ionen-Batterien.
Dies bedeutet jedoch auch, dass die Herausforderungen in Sachen Batterielogistik präsenter denn je sind. Lithium-Ionen- oder auch Natrium-Ionen-Batterien werden immer leistungsstärker. Eine sichere Lagerung und auch Wiederaufbereitung stellt besondere Anforderungen an die Immobilie.
Dementsprechend wird die Verfügbarkeit von Batterielagern nicht nur für die einzelnen Automotive-Unternehmen ein entscheidender Zukunftsfaktor werden, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland insgesamt. Chance und Risiko sind hier sehr nah beieinander. Auf der einen Seite könnte die Flächenfrage zur Wachstumsbremse werden, die Unternehmen aus dem Automotive-Segment quasi zur Abwanderung drängt. Auf der anderen Seite können Automotive-Akteure sowie Immobilienunternehmen stärker auf diese Form der Logistikimmobilie setzen und sich vor dem Markt positionieren.
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