Logistikimmobilien Seismograph Q3 2019

Logistikimmobilien-Seismograph Q3 2019

In den ersten drei Quartalen 2019 ist das Neubauvolumen verglichen mit den ersten drei Quartalen des Rekordjahres 2018 um rund 26 Prozent zurückgegangen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass sich die Konjunkturschwäche Deutschlands auch auf die Logistikmärkte auswirkt.

Das Neubauvolumen am Logistikimmobilienmarkt ist im dritten Quartal 2019 erneut zurückgegangen. Damit setzt sich der Trend der Vorquartale weiter fort. So wurden im dritten Quartal 2019 lediglich rund 717.000 Quadratmeter neu gebaut. Im zweiten Quartal 2019 waren es noch über eine Million Quadratmeter, im ersten Quartal 2019 gar noch 980.000 Quadratmeter. Diese Summe für die ersten drei Quartale von ca. 2,8 Millionen Quadratmetern liegt deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraum von 3,7 Millionen Quadratmetern. Auch der direkte Vergleich zum dritten Quartal 2018 ist eindeutig: damals entstanden noch 1,2 Millionen Quadratmeter. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Logistikimmobilien Seismographen, der jedes Quartal von dem Logistikimmobilienberater Logivest herausgegeben wird.

„Der Neubau am Logistikimmobilienmarkt ist im Vorjahresvergleich eingebrochen“, sagt Kuno Neumeier, Geschäftsführer der Logivest GmbH. „Dieser Rückgang ist nicht mehr allein mit der Flächenknappheit erklärbar – aufgrund der Konjunktur zögern viele Unternehmen, neue Logistikimmobilien zu bauen. „Die Logistikbranche gilt als klassischer Indikator für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft in den kommenden Monaten.“ Es bleibt also abzuwarten, ob das rückläufige Neubauvolumen am Logistikimmobilienmarkt auch schwarze Wolken für die weitere Entwicklung der deutschen Gesamtwirtschaft vorhersagt. Mit Blick auf den Logistikimmobilieninvestmentmarkt gibt es aber auch eine gute Nachricht. „Das verhaltene Neubauvolumen zeigt, dass Investoren trotz des hohen Preisniveaus besonnen vorgehen und die Gefahr einer Baublase am Logistikinvestmentmarkt gering ist.“

Top-3-Regionen von 2018 weit abgeschlagen

Der Flächenmangel gilt zwar für einige hochpreisige Logistikregionen wie Hamburg (Spitzenmieten von um die 6,40 Euro pro Quadratmeter) und München (Spitzenmieten von um die 8,00 Euro pro Quadratmeter), dort war das Neubauvolumen jedoch auch 2018 bereits eher gering.  Die drei Regionen, die 2018 die größten Neubauvolumina aufwiesen, konnten in den ersten drei Quartalen 2019 an diese Entwicklung nicht anschließen. So ging das Östliche Ruhrgebiet von 354.000 Quadratmeter 2018 um ca. 70 Prozent auf rund 103.000 Quadratmeter zurück, Rhein-Main um 46 Prozent auf 170.000 Quadratmeter und Hannover um 37 Prozent auf 190.000 Quadratmeter. Die mit Blick auf das Neubauvolumen im bisherigen Jahresverlauf dynamischsten Regionen waren Duisburg/Niederrhein mit rund 290.000 Quadratmeter, gefolgt von Bremen/Bremerhaven mit 220.000 Quadratmetern und Berlin/Brandenburg mit gut 217.000 Quadratmetern.

Edeka und Reuter mit größten Neubauentwicklungen

Die größte Neubauentwicklung im abgelaufenen Quartal wurde von EDEKA Rhein-Ruhr in Oberhausen realisiert. Auf dem 279.000 Quadratmeter großen Waldteich-Gelände im Oberhausener Norden entsteht nach der Sanierung des ehemaligen Kohlelagers ein moderndes Logistikzentrum zur Belieferung von Lebensmittel- und Getränkemärkten in der Region Rhein Ruhr. Die zweitgrößte Logistikansiedlung entfällt auf den E-Commerce-Händler Reuter in Mönchengladbach-Rheindahlen. Auf einer Grundstücksfläche von 80.000 Quadratmetern entsteht ein rund 32.000 Quadratmeter großes Logistikzentrum.

Prognose

„Mittlerweile ist es klar, dass das Rekordniveau von 2018 mit über fünf Millionen Quadratmetern Neubauvolumen 2019 nicht wiederholt werden kann“, fasst Neumeier zusammen. „Mit Blick auf das Schlussquartal bleibt abzuwarten, ob die Vier-Millionen-Marke noch erreicht werden kann. Dazu müsste die Neubauentwicklung im letzten Quartal rund 1,2 Millionen Quadratmeter betragen. Mit Blick auf bereits angekündigte Großprojekte ist diese Entwicklung nicht ausgeschlossen“, prognostiziert Neumeier.

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