Anstieg der Logistikimmobilien-Neubauten auf über 4 Millionen Quadratmeter / Freiflächen bei Logistikdienstleistern sowie im Bestand / Weitere Stabilisierung für 2025 erwartet
Die Rezession spiegelt sich 2024 auch auf dem deutschen Logistikimmobilienmarkt wider. Der Vermietungsmarkt ist stark zurückgegangen, Pufferlager werden abgebaut und Logistikdienstleister weisen vermehrt Freiflächen aus. Doch es gibt auch positive Signale. So verzeichnet der ganzheitliche Logistikimmobilienberater Logivest einen leichten Anstieg bei den Neubauentwicklungen im Vergleich zu 2023.
„Nach aktuellem Stand haben wir im Jahr 2024 über 4 Millionen Quadratmeter an Logistikneubauentwicklungen“, bestätigt Kuno Neumeier, CEO der Logivest. Zeitgleich normalisieren sich auch die Mietpreise und pendeln sich aufgrund sinkender Baukosten wieder auf einem niedrigeren Niveau ein. So finden sich laut Neumeier 2024 auch wieder Projekte unter sechs Euro pro Quadratmeter.
Anders als im vergangenen Jahr 2023, sind auch spekulative Bauten wieder auf dem Vormarsch. „Eine der größten Projektentwicklungen 2024, der Log Plaza in Frankfurt Oder, wird derzeit von Alcaro ohne Vorvermietung entwickelt. Ein positives Zeichen, das zeigt, wie groß das Vertrauen der Projektentwickler wieder in die Stabilität des deutschen Logistikimmobilienmarktes ist“, sagt Neumeier. Auffällig ist bei den Neubauprojekten auch der weiterhin starke Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit.
Bei allem Optimismus sieht der Logivest CEO jedoch auch die Herausforderungen. „Gerade im Bestand haben wir einige Leerstände, und auch für die Logistikdienstleister war 2024 ein schwieriges Jahr. Selbst in der Hochsaison – von Blackfriday bis hin zur Weihnachtszeit – verzeichnete der Markt der bewirtschafteten Lagerflächen viele Freiflächen. Basierend auf den Zahlen unserer Logistikdienstleisterbörse Logivisor.com gehen wir derzeit von einem Graumarkt von mindestens 2 Millionen Quadratmetern aus“.
Auch die Entwicklungen der volatilen Automotive Branche werden den Logistikimmobilienmarkt langfristig fordern. Zwar ist 2024 das Logistikzentrum von Mercedes Benz in Bischweier mit einer Nutzfläche von insgesamt rund 100.000 Quadratmetern noch das größte Neubauprojekt des Jahres, doch die Konkurrenz bei den E-Autos gerade aus China ist auf dem Vormarsch. Es wird sich zeigen, inwiefern sich der Produktionsrückgang der deutschen Autobauer auch auf den Flächenbedarf der Zuliefererindustrie auswirken wird.
Allen Widrigkeiten zum Trotz, wird sich „der Logistikimmobilienmarkt in 2025 aber wohl weiter stabilisieren. Dabei werden auch neue Flächennachfrager wie der wachsende Defence-Sektor eine Rolle spielen“, resümiert Neumeier.
Die detaillierten Daten zu den Neubauentwicklungen 2024 inklusive eines Ausblicks 2025 werden voraussichtlich Mitte Januar im Logivest Logistikimmobilien Seismographen 2024/2025 veröffentlicht.