Interview-Jochen-Froemming

Fünf Trends, die den Markt prägen - Jochen Frömming im Interview

Dieses Mal im Interview - Jochen Frömming, Managing Director der Logivest Concept GmbH zu den 5 Trends der Intralogistik.

Die verschiedenen langfristigen gesellschaftlichen Entwicklungen – von der Reurbanisierung bis zum Nearshoring – verändern auch die Supply Chains grundlegend. Dementsprechend groß sind die Auswirkungen auf die Logistikimmobilie, aber nicht nur auf Standorte und Flächenzuschnitte. Auch die Intralogistik verändert sich, wie unter anderem diese fünf Trends zeigen.

1. Immer mehr E-Commerce, immer mehr Waren

Im E-Commerce steigt nicht nur die Zahl der Kunden, auch das Warensortiment wird immer vielfältiger. Dies hat zur Folge, dass deutlich mehr Lagerkapazitäten aufgebaut werden müssen. Auch die Lieferfrequenz nimmt zu, was die Intralogistik vor große Herausforderungen stellt: Man will schnell kommissionieren und gute Durchlaufzeiten ermöglichen, aber auch die Lkw effizient auslasten, damit sie nicht leer fahren.

 2. Fachkräftemangel erfordert Outsourcing – oder Automatisierung

Angesichts des Fachkräftemangels und hoher Lohnkosten greifen viele Verlader auf Logistikdienstleister zurück, die die Wertschöpfungskette weiter aufteilen. Andere denken über eine Teil- oder Vollautomatisierung nach, die allerdings Fachkräfte für den Bau und die Wartung der automatisierten Anlagen erfordert.

3. Wachsender Bedarf an Datenaustausch

Viele Logistikdienstleister müssen heute sowohl mit ihren Auftraggebern als auch mit ihren Endkunden kommunizieren, was durch geschlossene Lagerverwaltungssysteme erschwert wird. Neue Schnittstellen müssen geschaffen werden, um die Kommunikation zu erleichtern.

4. Logistikimmobilien werden zu Kraftwerken

Die Frage nach der Energieproduktion wird immer wichtiger für Logistikimmobilien – das gilt auch für Mietobjekte, die über den ersten Nutzungszyklus hinaus uneingeschränkt nutzbar sein müssen. Damit die Immobilie auch beim späteren Einbau von hochkomplexen Intralogistikanlagen klimaneutral oder klimapositiv betrieben werden können, sollten reine Logistikimmobilien zu „Energieimmobilien“ werden. Die Energieüberschüsse können den Kommunen zur Verfügung gestellt werden – wobei hier eine frühzeitige Regelung mit den Netzgesellschaften getroffen werden muss und auch der anstehende Infrastrukturausbau zu beachten ist. Ansonsten ist die Energie womöglich nicht nutzbar.

5. Nachhaltigkeit ist Trumpf

Die Frage des CO2-Footprints ist für die Logistik zentral und wer hier Alleinstellungsmerkmale entwickeln kann, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil. Neben der Energieerzeugung (z.B. durch Photovoltaik) ist auch eine energiesparende Intralogistik von großer Bedeutung. Ein Beispiel: In der Lebensmittellogistik ist ein Großteil der Kühlhäuser älter als 30 Jahre. Hier liegt ein großes Potenzial, den Energieverbrauch zu senken und die Weichen für eine grüne Zukunft zu stellen.

Für all diese Trends gibt es Strategien und wichtige Werthebel – sowohl für Eigennutzer als auch für Mieter und Vermieter. Allerdings funktioniert das nicht nach Schema F, sondern bedarf einer individuellen Beratung und eines maßgeschneiderten Maßnahmenplans.

LOGIVEST IST AUTHENTISCH, PERSÖNLICH, ENGAGIERT, REGIONAL.

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