Interview mit E.ON Drive eMobility Experte Benjamin Ruß: Elektromobilität in der Logistik - Laden Sie Ihre Zukunft auf!
Unser Kooperationspartner E.ON Drive von der transport logistic 2023 ist heute Teil unseres Newsletters. In unserem Interview mit dem eTransport Experten Benjamin Ruß von E.ON Drive erfahren Sie, wie Sie Ihre Ladeinfrastruktur für Gabelstapler und Logistik-Fahrzeuge effizient gestalten und von aktuellen Förderungen profitieren können. Erfahren Sie, wie Sie Ihren Standort ideal auswählen und ein maßgeschneidertes Ladeinfrastrukturkonzept erstellen, um Kosten zu senken und Lastspitzen zu reduzieren. Entdecken Sie die Vorteile des smarten Ladens und erhalten Sie Einblicke in die brandneuen Fördermöglichkeiten im Wert von 400 Mio. €. Außerdem stellen wir Ihnen den E.ON Drive eTruck Depot Manager vor, der Ihnen dabei hilft, Ihren Ladebetrieb zu optimieren. Lesen Sie jetzt das Interview und laden Sie Ihre Logistik auf!
Herr Ruß, wie kann man den Bedarf an Ladekapazitäten für elektrische Nutzfahrzeuge genau ermitteln und welche Schritte sollten dabei beachtet werden?
Benjamin Ruß, E.ON Drive: Um den Bedarf an Ladekapazitäten für elektrische Nutzfahrzeuge genau zu ermitteln, sind mehrere Schritte zu beachten:
Schritt 1: Definieren Sie Ihren aktuellen und zukünftigen Bedarf
Zunächst sollten Sie Ihren aktuellen und zukünftigen Bedarf an Ladekapazitäten genau analysieren. Überlegen Sie, wie viele elektrische Fahrzeuge Sie derzeit und in den kommenden Jahren laden müssen. Differenzieren Sie dabei zwischen kleinen, mittleren und großen Bedarfen, um die Anforderungen für unterschiedliche Fahrzeugtypen und Flottengrößen zu berücksichtigen. Prüfen Sie den Energieverbrauch auf der Route mit Ihrem Fahrzeughersteller, und welche Standzeiten die Fahrzeuge auf oder zwischen ihren Routen haben.
Schritt 2: Prüfen Sie die Standortvoraussetzungen
Die Standortvoraussetzungen sind entscheidend für eine passende Ladeinfrastruktur. Prüfen Sie, welchen Netzanschluss (Nieder- oder Mittelspannung) Sie aktuell besitzen und stellen Sie sicher, dass der Netzanschluss ausreichend Kapazitäten bietet, um die geplante Anzahl an Ladepunkten zu versorgen. Prüfen Sie den Gesamtenergiebedarf Ihrer Logistik-Immobilie. Die Platzverhältnisse für die Installation der Ladestationen, Stellplätze und einer eventuell zusätzlichen Trafo-Station sollten ebenfalls berücksichtigt werden.
Schritt 3: Erstellen Sie ein effektives Ladeinfrastrukturkonzept
Basierend auf Ihrem ermittelten Bedarf und den Standortvoraussetzungen sollten Sie ein durchdachtes Ladeinfrastrukturkonzept erstellen. Dabei sollten Sie genau festlegen, an welchen Standorten welche Arten von Ladern und Trafo-Stationen installiert werden sollen. Es empfiehlt sich auch, die Möglichkeit der Integration von PV (Photovoltaik) und Batteriespeicher-Systemen zu prüfen, um einen Teil des Energiebedarfs nachhaltig zu decken und langfristig Kosten zu reduzieren.
Achten Sie darauf, dass Ihre Lösung skalierbar ist, um auch zukünftige Anforderungen problemlos bewältigen zu können. Bei der Planung und Umsetzung eines solchen Ladeinfrastrukturkonzeptes stehen wir von E.ON Drive Ihnen gerne als kompetenter Partner zur Seite, um Sie bei der Realisierung zu unterstützen.
Welche Empfehlungen und Tipps gibt es, um das Laden von Gabelstaplern und anderen Logistik-Fahrzeugen zu optimieren, den Energieverbrauch zu senken und Lastspitzen zu vermeiden
Benjamin Ruß, E.ON Drive: Das smarte Laden von Nutzfahrzeugen bietet zahlreiche Möglichkeiten, Ihre Betriebskosten zu optimieren und das Stromnetz zu entlasten:
1. Smart Charging für elektrische LKW:
Durch den Einsatz von Smart Charging-Technologien können elektrische LKW und andere Logistik-Fahrzeuge intelligent und bedarfsgerecht geladen werden. Dabei berücksichtigt das System nicht nur den Zustand der Fahrzeugbatterien, sondern auch die Größe des aktuellen Netzanschlusses und die aktuellen Strompreise. Indem Sie Fahrzeuge zu Zeiten mit günstigen Strompreisen laden, können Sie Ihre Stromkosten reduzieren.
2. Smart Charging für elektrische Gabelstapler:
Elektrische Gabelstapler können auf verschiedene Arten geladen werden, ähnlich wie bei elektrischen LKW. Der klassische Weg ist die Verwendung einer CEE Steckdose. Dabei kann entweder eine externe Ladestation mit einem AC-DC Wandler genutzt werden oder der Gabelstapler verfügt über eine CEE Anschlussbuchse, in die der Stecker direkt eingesteckt wird, wobei sich der AC-DC Wandler dann im Stapler befindet. Die Ladestation kann in unsere Smart Charging Steuerung integriert werden, sodass auch hier der Ladevorgang zeitgesteuert stattfinden kann.
3. Marktdienliches Laden und netzdienliches Laden:
Beim marktdienlichen Laden wird der Ladevorgang flexibel an die Strompreise angepasst. Das bedeutet, dass Fahrzeuge zu Zeiten mit niedrigen Strompreisen geladen werden, was kosteneffizient ist. Beim netzdienlichen Laden hingegen wird die Ladeleistung dynamisch gesteuert, um das Stromnetz zu entlasten. Durch die Reduzierung von Lastspitzen tragen Sie aktiv zur Stabilität des Stromnetzes bei und können unter Umständen von Anreizen oder Vergütungen durch den Netzbetreiber profitieren.
4. Dynamisches Lastmanagement für effiziente Ladeprozesse:
Das dynamische Lastmanagement ermöglicht eine optimale Verteilung der verfügbaren Ladeleistung auf die verschiedenen Fahrzeuge. Funktionen wie Priority Charging und Scheduled Charging erlauben es Ihnen, bestimmte Fahrzeuge zu priorisieren oder den Ladevorgang zu bestimmten Zeiten zu planen. Dadurch können Sie Engpässe vermeiden und die verfügbare Ladeinfrastruktur effizient nutzen.
Durch die intelligente Steuerung des Ladevorgangs können Sie also nicht nur Ihre Betriebskosten senken, sondern auch aktiv zur Stabilität des Stromnetzes beitragen. Das smarte Laden ist somit ein wichtiger Bestandteil einer zukunftsfähigen Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge, der Ihnen eine effiziente Nutzung der Ladeinfrastruktur ermöglicht und gleichzeitig umweltfreundlicher und kostensparender ist.
Was für eine Bedeutung haben die neuen Fördermittel im Bereich der gewerblichen Ladeinfrastruktur für Unternehmen, und wie können sie davon profitieren?
Benjamin Ruß, E.ON Drive: Aktuell gibt es eine Reihe von Förderungen für die Umstellung auf Elektromobilität. Auf Bundesebene sind die beiden wichtigsten die angekündigte 400 Millionen Euro Förderung für gewerbliche Flotten und das aktuelle Förderprogramm für Klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur. Zusätzlich gibt es auf Länderebene noch weitere Förderungen, die spezifisch zu bewerten sind.
Geplantes Förderprogramm des Verkehrsministers für Schnellladestationen
Der Verkehrsminister hat Ende Juni die Förderung für gewerbliche Flotten angekündigt, welche sich an Unternehmen richtet, die Schnelllader für ihre gewerblichen Fahrzeuge aufbauen wollen. Finanziell unterstützt wird dabei der Aufbau von Schnellladeinfrastruktur inklusive eines Netzanschlusses für den Betrieb von gewerblich genutzten Autos und LKW. Für das Programm ist ein Volumen von insgesamt bis zu 400 Millionen Euro vorgesehen. Weitere Details sind aktuell noch nicht bekannt, der Start soll aber noch im Sommer sein.
Aktuelles Förderprogramm für Klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur
Das Förderprogramm für Klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur vom Bundesamt für Logistik und Mobilität bietet Unternehmen der Logistikbranche eine gute Möglichkeit, finanzielle Unterstützung für den Ausbau ihrer gewerblichen Ladeinfrastruktur zu erhalten. Durch das Förderprogramm werden die Anschaffung von elektrischen Nutzfahrzeugen, Tank- und Ladeinfrastruktur sowie Machbarkeitsstudien gefördert. Unternehmen des privaten Rechts, kommunale Unternehmen, Körperschaften, Anstalten des öffentlichen Rechts und eingetragene Vereine sowie Leasing- oder Mietgeber sind zuwendungsberechtigt. Der Zuschuss beträgt 80 % der Investitionsmehrausgaben für Fahrzeuganschaffungen und Tank- bzw. Ladeinfrastruktur, während Machbarkeitsstudien mit 50 % bezuschusst werden. Die Förderung umfasst sowohl stationäre als auch mobile Ladestationen für Normal- (bis 22 kW) und Schnellladeeinrichtungen (über 22 kW) sowie gegebenenfalls Netzanschluss, Transformer, Übergabestationen und Pufferspeicher und ist daher äußerst attraktiv.
Da es im “Förderdschungel” schon einmal unübersichtlich werden kann, stehen wir bei E.ON Drive Ihnen gerne zur Seite, um Sie bei der Beantragung der Förderung zu unterstützen. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, sobald Sie sich die Fördermöglichkeiten angesehen haben.
Welche konkreten Lösungen bietet E.ON für eine nachhaltige Logistik und elektrifizierte Lieferketten?
Benjamin Ruß, E.ON Drive: Wir bieten konkrete Lösungen für eine nachhaltige Logistik und elektrifizierte Lieferketten dank Ladeinfrastruktur für unterschiedliche Anwendungsfälle und unserem Betriebsführungsprodukt, dem E.ON Drive eTruck Depot Manager. Unser praxiserprobtes Portfolio umfasst herstellerunabhängige Hardware wie die Hypercharger von Alpitronic und die neuen Schnellladestationen von Kempower. Diese ermöglichen schnelles Laden mit Ladeleistungen von 50 bis 400 kW und bieten auch die Möglichkeit für das Zukunftsthema Megawatt Charging mit beeindruckenden Ladeleistungen von 800 bis 1.000 kW. Zusätzlich bieten wir innovatives Zubehör wie Kabelmanagement-Lösungen und den E.ON Drive Charging Puck, der einen sicheren Anfahrtsschutz für eTrucks an der Verladerampe gewährleistet.
Unser Expertenteam begleitet Sie in drei Schritten bei der Erstellung eines individuellen Ladekonzepts, das auf Ihren Bedarf und Ihre Standortanforderungen zugeschnitten ist. Alle Ladestationen werden in unserem eigenen Testinglab von E.ON auf höchste Qualitätsstandards geprüft und abgenommen, um eine zuverlässige und sichere Ladeinfrastruktur für Ihre Logistikfahrzeuge zu gewährleisten.
Wir unterstützen Sie selbstverständlich auch beim Thema Netzanschluss, kümmern uns um die Installation und Montage der Ladestationen und nehmen sie in Betrieb. Unser Backend-System ermöglicht uns die Bereitstellung von modularen Servicepaketen, Lastmanagement und erstklassigem Support – alles aus einer Hand, für einen reibungslosen Betrieb.
Welche Möglichkeiten haben Unternehmen,
um mehr über Elektromobilität im
Schwerlastverkehr zu erfahren?
Benjamin Ruß, E.ON Drive: Das Thema Elektromobilität im Schwerlastverkehr ist äußerst vielfältig und es ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, sich damit auseinanderzusetzen. Um die praktischen Fragen rund um Elektromobilität im Schwerlastverkehr zu diskutieren, haben wir beispielsweise einen "Electrified Talk" mit Branchenexperten durchgeführt. In diesem Talk werden verschiedene Szenarien und Unterschiede beim Laden von Elektrofahrzeugen diskutiert und einfach aufbereitet.
Außerdem habe ich mit Christian Dau von Logivest ein Video-Interview vor der Transport Logistik Messe in München geführt. Beides ist ideal zum reinschauen und bietet wertvolle Einblicke.
Herr Ruß, Danke für das Interview.
Sie möchten mehr über den E.ON Drive Depot Manager erfahren? Kontaktieren Sie [email protected] oder besuchen Sie www.eon.com/etransport.
Bei Interesse gibt es hier weitere Informationen des geplanten Förderprogramms des Verkehrsministers für Schnellladestationen.
Informationen über das aktuelle Förderprogramm für Klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur und sowie weitere Auskünfte finden sie hier und beim Bundesamt für Logistik und Mobilität.
Individuelle Neubauberatung über Logistikimmobilien
LOGIVEST IST AUTHENTISCH, PERSÖNLICH, ENGAGIERT, REGIONAL.
Folgende Themen könnten Sie auch interessieren.