Zwei Herausforderungen prägen die Logistikbranche: Schnelle Lieferzeiten sorgen dafür, dass die Logistik sich näher in Richtung Endkunde bewegt – gleichzeitig hindert der gravierende Flächenmangel, dass zentral gelegene Standorte für Logistiknutzungen freigegeben werden. Die vertikale Logistik bietet sich als Lösung für beides an: mehr Flächeneffizienz und Nähe zum Endkunden.
Die „Logistik auf der grünen Wiese“ hat kaum noch eine Chance. Zu hoch sind die Anforderungen der Kunden – große Logistikzentren abseits der Metropolen werden dem oft nicht mehr gerecht. Deshalb drängt es die Logistik wieder näher an die Großstädte. Doch die horrenden Grundstückspreise und der anhaltende Flächenmangel erschweren die Suche nach einem geeigneten Standort. Die vertikale, sprich mehrgeschossige Logistik ist ein viel diskutierter Lösungsansatz. Sie reduziert den Flächenverbrauch und wirkt Versiegelungen entgegen. Das kommt der Tier- und Pflanzenwelt zugute. Der geringe Flächenbedarf geht mit geringeren Grundstückskosten einher, weshalb sich die vertikale Logistik besser als herkömmliche Immobilien an strategisch guten Standorten positionieren kann.
Lösungsansatz für moderne Logistik
Mehrgeschossige Logistikzentren sind in verschiedenen Varianten denkbar: Die Andienung kann ausschließlich über eine ebenerdige Anfahrt erfolgen. Die Waren werden dann über Lastenaufzüge und Förderanlagen in die anderen Ebenen transportiert. Dieser Typ der vertikalen Logistik eignet sich sowohl für den Hoch- als auch den Tiefbau. Diese Variante ist jedoch weniger relevant, da mehrgeschossige Immobilien ohne eigene Andienung der einzelnen Stockwerke eine schlechte Drittverwertbarkeit aufweisen. Das schränkt Nutzungsmöglichkeiten ein und macht die Immobilie langfristig weniger nachhaltig.
Daneben existiert auch eine Bauweise, die eine Andienung für mehrere Stockwerke ermöglicht. Bei Mulitlevel-Immobilien fahren Lkw obere Geschosse über Rampen an. Kleinere Transportfahrzeuge wie Sprinter können auch spindelförmige Auffahrten nutzen.
Mit diesen Optionen ist die vertikale Logistik zwar umweltverträglicher, doch es werden auch kritische Stimmen laut, die der mehrgeschossigen Bauweise ihre Konkurrenzfähigkeit absprechen – zu viele Bauvorschriften, zu hohe Traglasten, zu hohe Kosten. In der Tat können sich die Baukosten verglichen mit der herkömmlichen Bauweise nahezu verdoppeln. Doch ein Blick ins Ausland zeigt, dass in der vertikalen Logistik enormes Potenzial steckt: In Hongkong bietet das Logistikhochhaus „c“ auf 24 Stockwerken 224.000 Quadratmeter Fläche – damit ist klar, in welche Richtung sich die Logistikbranche bewegt. 24 Stockwerke können für Deutschland zwar nicht der Maßstab sein, doch es ist Zeit, mehr vertikale Logistik – insbesondere Mulitlevel-Objekte mit einer Andienung für jedes einzelne Stockwerk – zu wagen: https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/lager-umschlag/im-urbanen-raum-alternativlos-3386276
LOGIVEST IST AUTHENTISCH, PERSÖNLICH, ENGAGIERT, REGIONAL.
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