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TRENDS & THEMEN: DIE „GRÜNE“ LOGISTIKIMMOBILIE IST AUCH EINE FRAGE DER PLANUNG

Beim Begriff CO2-Neutralität denken viele womöglich an Zukunftsziele für das Jahr 2035 oder 2050. Inzwischen zeigen Theorie und Praxis jedoch, dass dies bei Logistikimmobilien nicht der Fall ist. Beispiele wie das jüngst eröffnete Europa Zentrallager von PUMA oder das gerade gestartete Projekt C3 Bremen demonstrieren, dass und wie Nachhaltigkeit möglich ist, welcher Fokus Sinn macht und welche Stellschrauben oft vernachlässigt werden.

Die Vorarbeit ist entscheidend

Lange vor der Auswahl umweltschonender Baumaterialien und der Frage nach den Energieemissionen können mit der richtigen Standort- und Objektstrategie wichtige Weichen in Sachen Klimaschutz gestellt werden. Einerseits lassen sich durch die richtige Standortwahl und durch optimierte Logistikprozesse die gefahrenen Kilometer deutlich reduzieren, was neben Kosten auch CO2-Emissionen einspart. Andererseits kann eine enge Absprache mit der jeweiligen Kommune dafür sorgen, dass der Flächenfraß beziehungsweise die Flächenversiegelung eingedämmt wird. Bei beiden Faktoren handelt es sich also um hochrelevante Klima-Aspekte, die später allerdings nicht in Zertifizierungen einfließen.

Durch eine umfangreiche Planungsarbeit können sogar völlig neue Immobilientypen entstehen, wie das Beispiel des Sportartikelherstellers Puma zeigt. In Geiselwind hat die Dietz AG ein hochmodernes Distributions-Center entwickelt. Auf dem 12,5 Hektar großen Areal sind 63.680 Quadratmeter Lagerfläche sowie 5.844 Quadratmeter Büro- und Sozialfläche entstanden. Logivest hat Puma bei der Ansiedlung beraten, sowohl bezüglich des Standorts als auch der Immobilienkonfiguration. Es handelt sich um eine Immobilie, in der sämtliche Bestände des stationären Sortiments sowie des Omni-Channel- und des E-Commerce-Sortiments umgeschlagen werden können.

Bei der Immobilie gilt die „schwarze Null“ als Richtwert

Deutschland gehört zu den Nationen mit den weltweit höchsten Baustandards. Aber auch die Anstrengungen der Logistikimmobilienbranche selbst haben dazu geführt, dass viele der Innovationen von vor zehn Jahren heutzutage zum Standard gehören. Bestes Beispiel dafür ist die LED-Beleuchtung innerhalb der Immobilien. Diese Standards können und sollten jedoch stetig weiter interpretiert werden – beispielsweise in Form einer „smarten“, also automatischen Lichtsteuerung. Ähnliches gilt für den Bereich der Wärmedämmung. In Geiselwind konnte die zulässige Energieemission dank der Verwendung moderner Baustoffe um beinahe 50 Prozent reduziert werden.

Je stärker auf solche baulichen und technischen Aspekte geachtet wird, desto weniger Emissionen müssen kompensiert werden, weshalb die CO2-Neutralität schneller erreicht werden kann. Oder anders gesagt: Eine klimapositive Immobilie ist durchaus möglich.

Photovoltaik sinnvoll integrieren

Der bekannteste und wichtigste Ansatz für eine solche positive Energiebilanz besteht in der Installation von Photovoltaikpaneelen auf dem Dach. Dabei ist es jedoch umso wichtiger, nicht einfach möglichst viele Anlagen zu installieren – erst durch genaue Tests unter Realbedingungen im Vorfeld kann geklärt werden, in welchem Umfang Paneele errichtet werden sollten.

Darüber hinaus wurde in Geiselwind auf den Erhalt der lokalen Pflanzenwelt geachtet. Neben einer umfassenden Dachbegrünung wurden rund 350 neue Bäume im Außenbereich gepflanzt, die ebenfalls zur Kompensation des CO2-Ausstoßes beitragen. Bis zu 4,5 Tonnen CO2 können durch die Maßnahme jährlich kompensiert werden. All diese Aspekte sind ausschlaggebend für die angestrebte Zertifizierung gemäß LEED-Goldstandard.

Nachhaltigkeit hört nicht bei Umweltfragen auf

Doch bei Logistikimmobilien kommt es beim Thema Nachhaltigkeit nicht nur auf die ökologische Komponente an. Immer stärker rückt das Thema ESG und damit auch der soziale Aspekt in den Fokus. Dies beginnt bei einer Kantine, die gesundes Essen aus regionaler Produktion anbietet, und reicht über die Beachtung kultureller Besonderheiten bei der Einrichtung der Arbeitsplätze bis hin zu einem Außenbereich, der Entspannung und Sport in den Pausenzeiten ermöglicht.

Einen besonderen Ansatz verfolgen wir dabei für den neuen Logistikstandort der BLG Logistics Group im Güterverkehrszentrum Bremen. C3 Bremen – die drei Cs im Projekttitel stehen für Customer, Climate und Comfort. Kundenwünsche stehen hier ebenso im Fokus wie die Belange von Natur und Mitarbeiter. Sowohl für die Büroflächen als auch für die Lagerbereiche steht eine hohe Licht- und Luftqualität im Mittelpunkt.

Der Außenbereich soll zudem zur Erholung der Mitarbeitenden beitragen. Hierfür werden unter anderem ein Obstgarten und eine als Dünenlandschaft kreierte Parkanlage mit Teich entwickelt.

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